BESTIVAL 2014
05.07.2014. Wenn es einen Termin geben sollte, den man im Kunsthaus Eigenregie nicht verpassen darf, dann ist es das jährliche BESTIVAL. Unser Sommerfest 2014 - dieses Jahr mit internationalen Gästen am Start. Die Idee mit dem Bestival ist: Bands und Künstler einzuladen, die ansonsten im Sommer nur auf den großen Festivals anzutreffen sind. Ohne überzogene Preise, Dixi-WC und Massenauflauf kann man im Kunsthaus Eigenregie tolle und angesagte Bands hautnah erleben. So spielte am Samstag den 05. Juli Intergalactic Lovers aus Brüssel bei uns, die ansonsten das Deichbrandfestival (AUSVERKAUFT!) und das Brockenfestival in den Bann ziehen werden und derzeit durch Europa touren.
Intergalactic Lovers - ihr Spektrum reicht von folkig angehaucht bis hin zu sphärisch rockenden Songs. Die Band creiert keine kurzlebigen Trends für den Zeitgeist, sondern leistet ehrliches Songwriting, getragen von der bezaubernden Stimme von Frontfrau Lara Chedraoui, die mit ihrer authentischen und sympathischen Erscheinung mittlerweile die Titelseiten von Mode- und Lifestyle-Magazinen in Belgien schmückt. Intergalactic Lovers schreiben keine Hits, die beim ersten Hören kleben bleiben um einen dann später umso mehr auf die Nerven zu gehen, sie schreiben Hits, die es einem auch beim zwanzigsten Durchlauf noch warm ums Herz werden lassen und einem stets ein gutes Gefühl geben. Ihre Songs haben die großartigsten Melodien und Popmomente, zu denen es sich ganz fantastisch zu Hause tanzen lässt. Und dabei kommen sie gleichzeitig so dezent daher, so smart wie sanft. Lara Chedraouis Stimme, die voller Leichtigkeit über die little heavy burdens, so der Titel ihres neuen Albums, singt von hoffnungsvoller Melancholie. Und das variantenreich - eine davon klingt so:
In der Umbaupause sorgte unsere kubanische-chinesische Grillkiste und Wildgulasch für die nötige Energie, die für die zweite Band gebraucht wurde, denn bei OTTO NORMAL konnte niemand nur still stehen bleiben - obwohl die Texte das Ohr zusätzlich verwöhnten. Was Otto Normal so besonders macht? Allein schon die Tatsache, dass sie Top Preisträger der von der Bundesregierung getragenen Initiative Musik sind - also nicht zum Castingbrei des TV-Mutentenstadels gehören. Sondern: Eine geniale Mischung aus Hip-Hop, Pop und Elektro, gespickt mit schrägen Texten. 6 Bandmitglieder, die erfolgsverwöhnt und schmunzelnd von sich behaupten "Wir liefern einfach Durchschnitt auf ganz hohem Niveau. Wir sind das beste Mittelmaß der Welt.“ Merke: Die Jungs lieben es zu untertreiben, denn nach einhelliger Meinung von Musikjournalisten gehören sie zu Deutschlands angesagtesten Rampensäuen mit Charme! PRO7 stellt die Band als Stars vor und meint: Der rote Faden, der die fünfzehn Songs des Albums zusammenhält, wurde allein aus Facettenreichtum, vertonter Freude und einem genresprengenden Verständnis von unbändiger Kreativität geknüpft. Zudem ist die Platte der Musik gewordene Beweis der Richtigkeit des alten Sprichworts, dass Gegensätze sich anziehen: so treffen druckvolle Partytunes mit deichkindischer Dringlichkeit („Noch n Nö“) auf entspannte Relax-Tracks wie „Ich tauch ab“, stehen funky Abhandlungen über die Dancefloor-Historie der vergangenen fünfzig Jahre („Tanzroboter“) neben der ironischen Abfeierei des eigenen Ichs („Ich bin geil“), folgen freudvolle Nonsens-Nummern à la „Paris Paris“ auf herzschmerzende Wahrheiten über die Brutalität erloschener Liebe („Das siebte Jahr“). Die erste Single-Auskopplung des Albums ist das Stück „Augen zu“, eine treibend eingängige Funk-House-Nummer, die mit wortspielerischer Leichtigkeit eine erste Ahnung vom anormalen Potenzial der Band liefert; eine gekonnte Kombination von intelligentem Wortwitz mit taktgefühlvoller Tanzbarkeit, die in dieser Stringenz hierzulande nur selten zu finden ist. Denn die Band hat nicht nur den VIA Award als bester Newcomer gewonnen, sondern auch den begehrten Berlin Music Award; konnte ihre Songs zur Primetime im öffentlich-rechtlichen Fernsehen performen. Am 28. März 2014 veröffentlichen Otto Normal mit „Das Neue Normal“ ihr zweites Album sowie die Singleauskopplungen „Augen Zu“ und „Das siebte Jahr“. Ein Ohrwurm gefällig? - Bitteschön: