Post aus der Steinzeit
2012
Vielleicht habe ich eine neue Form der Flaschenpost erfunden: Steine mit Köpfchen. Als bekennende Strandgut-Fetischistin, liebe und sammle ich die genialen Formen und Farben meeresumspülter Strandsteine.
Unseren Herbsturlaub 2012 verbrachten wir in einem wunderschönen, traditionellen Ferienhaus auf Zypern. Es liegt in einem uralten Dorf, umgeben von Ebenen mit Johannesbrotbäumen und einem verfallenen Kloster. Im Innenhof des seit hundert Jahren unverändert gebliebenen Hauses wachsen ein Granatapfelbaum und Limonenstrauch, der uns Schatten, Früchte und Düfte schenkte. Und wenige Kilometer von dort liegt das Meer mit seinen vielen Steinstränden die meine Sammlerleidenschaft zügellos werden liesen. Aber diesmal wuchs nicht nur unser Reisegepäck um über 10 Kilo dieser wunderbaren natürlichen Werke; nein, an unserem Lieblingsstrand verwandelt ein Dutzend besonderer Steine einen Felsblock zum Kunstobjekt.
Als Abschiedsgeschenk habe ich eine Auswahl schöner Rundlinge gestaltet. Ich zeichnete verschiedene Köpfe- Männer, Frauen, Jungs und Mädchen seitlich, von vorn, einzeln, zu zweit auf und notierte auf der Rückseite jeweils die Homepage unseres Kunsthauses. Am Strand in dem mit kleinen, runden Kammern ausgewaschenen Fels liegen nun die Steine mit meinen Köpfen und warten auf sonnenhungrige Strandwanderer, die sie entdecken und als Souvenir mitnehmen.
Vielleicht wird es eine neue Form der Flaschenpost. Denn ich hoffe täglich, dass sich ein Finder eines Steines meldet und mit uns in Kontakt tritt. Wenn Ihr also demnächst nach Zypern reist und einen einsamen Strand sucht, besucht doch mal die wunderschöne Bucht unterhalb von Avdimou. Etwa einen Kilometer neben dem einsam liegenden Fischrestaurant seht ihr links einen hohen Felsen - hier am Strand werdet Ihr sonnige Ruhe und vielleicht noch einen meiner Steine finden. Wer einen meiner Steine entdeckt und fotografiert, bekommt Post von mir: mit einer kleinen Grafik mit einem zypriotisch sonnigen Motiv als Dankeschön.
von Ines Falcke 06.11.2012, 21:18 h