Zugabe- Ausstellung im Schauspielhaus Chemnitz
Der Chemnitzer Künstlerbund, also der Fachverband für Bildende Künstler, dem ich angehöre, veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Chemnitz über das Jahr begleitend zu Premieren eine Ausstellungsreihe im Seitenfoyer des Theaters. Unter dem Titel Zugabe werden Einzelausstellungen gezeigt, die sich mit einem ausgewählten Stück auseinandersetzen.
Ich habe mir Jeanne d' Arc- die Lerche ausgesucht, um zu dem Thema meine Werke zu zeigen. Zum einen interessieren mich starke Frauen und zum anderen stelle ich mich gern Herausforderungen, wie sie durch eine Neuinszenierung geschaffen werden. Nun wollte ich gern Proben zum Stück beiwohnen, um meine Arbeiten als wirkliche Zugabe für Chemnitz zu erstellen. Allein der Zeitplan ließ das nicht gelingen. Jetzt erst finden Hauptproben statt und ich werde am 18. also in 2 Tagen meine Bilder hängen. Für die Karte zur Ausstellung griff ich auf eine Malerei im newstyle von 2008 zurück, die meines Erachtens inhaltlich und gestalterisch passt. Der "Alptraum" muss Jeanne mit Sicherheit immer wieder gequält haben, als sie sich verlassen und verloren einem Prozess ausgesetzt fand, der nur auf dem Fegefeuer enden konnte. Weitere Malereien in Mischtechnik entstanden in den letzten Wochen. Fast wie in Kreuzwegstationen blicke ich auf das Leben der nur 19 Jahre alt gewordenen Frau. Sie hörte als Mädchen, als Jungfrau ( von Orleon) , als welche sie in die Geschichte einging Stimmen, die sie veranlassten, sich berufen zu fühlen. Sich berufen zu fühlen, ihr unterdrücktes Frankreich gegen die Engländer zu verteidigen und zu befreien. Sie vollbrachte, was keiner wagte. Sie motivierte die Soldaten und siegte für ihren König. Sie sah sich als Kriegerin Gottes. Zweimal aber steht sie vor dem kirchlichen Tribunal. Einmal, um Glaubhaftigkeit vor dem Kampf zu gewinnen und ein zweites Mal, nachdem sie die Niederlage im Kampf um Paris niederstreckte. Entehrt und gefoltert, trägt sie als Zeichen des inneren Widerstandes erneut Männerkleidung. Sie verliert ihr Leben auf dem Scheiterhaufen männlicher Feigheit und kirchlicher Inquisition. Später wird sie geheiligt.